Wird das jetzt richtiger, nur weil es schon 126mal wie ein Mantra wiederholt wurde:
Bei den olympischen Spielen geht es um den Sport nicht um Politik.
Wieso treten dann hier Nationen gegeneinander an und nicht Sportler? Und zeigt der Medaillenspiegel nicht das Zerrbild einer verkehrten Welt. Die Spiele als Kriegsersatz? Eher eine Friedensprothese. Es gibt keinen olympischen Frieden. Die Nationen bekommen ihre Konflikte nur nicht durch den Zoll. Das Wettrüsten in Pillenform. Leibesvisitation und Körperkontrolle. Und die UNO als Dauerwadakrampf.
Wo sind die Tauben? Die hören.
Sobald die Kamera läuft. Propaganda. Potjomkolympische Dörfer. Da sind unsere Athleten stationiert. Schlafen in Feldbetten auf den enteigneten Ländereien der Ur-Ur-Einwohner.
Konzerne und Investoren verdienen sich Gold. An der Nase. Herum führen Sie die Menschen, deren Eigentum Sie versilbern. Land, Arbeitskraft, Zukunft. Diebe! Brüllen das Lachen. Wenn das Feuer werkt und dröhnt. Stehlen sich davon in der Dunkelheit. Wenn die Flamme und das Scheinwerferlicht erlischen. Die hohen Ideale lassen die Leute unten zurück. Der Blick hinauf im Zorn.
Wenn der schwere Vorhang fällt. Eisern. Aufgepasst. Das ist jetzt wichtig. Zensur. Nur die schönen Bilder. Dabei sein ist alles. Man macht sein Geschäft. Auf den Stufen. Denn Sport ist Mord. Und bronzen ist nur der Teint. Reden ist Silber. Schweigen ist Gold.